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Maria Magdalena in der Literatur um 1900: Weiblichkeitskonstruktion und literarische Lebensreform (Deutsche Literatur. Studien und Quellen, 12) (German Edition)

Maria Magdalena in der Literatur um 1900: Weiblichkeitskonstruktion und literarische Lebensreform (Deutsche Literatur. Studien und Quellen, 12) (German Edition)

ISBN: 9783050062631
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Die Studie untersucht die Darstellung Maria Magdalenas in der literarischen Lebensreform, einer bislang in der Forschung vernachl�ssigten Str�mung der Literatur um 1900. Im Gegensatz zur D�cadence und deren Faszination f�r Krankheit, Untergang und Tod zeichnet sich die literarische Lebensreform aus durch die Heiligung des Lebens, die Forderung nach einer nat�rlichen Lebensweise und religi�se Sehns�chte, die sich auf die sakralisierte Geschlechtsliebe richten. Die Darstellung der sch�nen S�nderin ist in dieser Str�mung gekennzeichnet durch die Amalgamierung des christlichen Magdalenenstoffs mit weltanschaulichen Wissenselementen der Jahrhundertwende, die anhand intertextueller Bezugnahmen identifiziert werden. In Zeiten der Fragmentarisierung moderner Lebenswelten erlangt die 'Heilige Hure' vor dem Hintergrund von Nietzschekult, kunstreligi�ser �sthetisierung der Frau und monistisch-pantheistischer Lebensmystik den Status einer m�nnlichen Phantasie. Sie wird zur weltlich Liebenden stilisiert, die dem Verf�hrten in der ersehnten Teilhabe an der Alleinheit des emphatisch beschworenen Lebens Erl�sung gew�hrt. Anhand detaillierter Einzelanalysen nichtkanonisierter, f�r die Literatur um 1900 jedoch hoch symptomatischer Texte Richard Dehmels, Johannes Schlafs, Rainer Maria Rilkes und anderer Autoren wird mit Rekurs auf Ans�tze der Genderforschung nachgewiesen, dass bei der Ausformung dieser bislang unerkannt gebliebenen Weiblichkeitskonstruktion Eigenschaften von femme fatale und femme fragile, der beiden kontr�ren Weiblichkeitstypen der Jahrhundertwende, miteinander vereint werden. Im Anschluss an aktuelle Forschungspositionen zur S�kularisierung, die betonen, dass Entkirchlichung nicht mit einem generellen Bedeutungsverlust religi�ser Sinnstiftung gleichzusetzen ist, weist die Studie mit den Mitteln narratologischer Figurenanalyse die Transformation religi�ser Gehalte in einem Teilbereich der literarischen Moderne nach.
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